Die Seelilien sind die gefälligsten Fossilien der Jurazeit. Trotz ihres Namens und Aussehens handelt es sich nicht um Pflanzen sondern um Meerestiere.
Zusammen mit den See- und Schlangensternen sowie den Seeigeln und Seegurken zählt man sie zu den Stachelhäutern (Echinodermen).
In den Tiefseegräben der Karibik leben noch heute einige wenige, am felsigen Boden festsitzende Seelilien.
Tauchexpeditionen der letzten Jahre erbrachten neue Erkenntnisse über Ihre Lebensweise und ihren Körperbau. So können Rückschlüsse auf ihre fossilen Vorfahren gezogen werden.
Die Seelilien sind nach dem für diese Tiergruppe charakteristischen fünfstrahligen Bauprinzip aufgebaut. Sie besitzen ein Innenskelett, das aus tausenden kleiner Kalkplättchen aufgebaut ist. An diesen setzten Muskeln und Bindegewebe an.
Ein Seelilientier besteht aus einer Krone mit fünf vielfach verzweigten Armen und dem Kelch an der Basis. Ein Stiel mit Cirren dient der Befestigung am festen Untergrund oder an einem Treibholz.
In der Krone befindet sich ein Filterorgan, um Meeresplankton als Nahrung aufzunehmen.
Zur Fortpflanzung geben die Seelilien ihre Eier ins freie Meerwasser ab. Aus Ihnen schlüpfen Larven, die zunächst im freien Meer treiben und sich später an einem Treibholz anheften. Erst dort entwickeln sie sich zu erwachsenen Tieren. Die Größe und der Auftrieb des Teibholzes bestimmen die Größe der Seelilienkolonien.
In den Posidonienschiefern kommen zwei Gattungen vor:
- die etwas häufigere Gattung Seirocrinus und
- die sehr seltene Gattung Pentacrinites.
Seirocrinus findet man vorrangig im Fleins (II 3).
Beide Gattungen lebten entweder zusammen mit Muscheln, an Treibhölzern angeheftet, in Kolonien, oder als Einzeltiere im Meer driftend, aber nie am Boden festgewachsen.
Im Urweltmuseum Hauff in Holzmaden ist mit 18 x 6 m die weltweit größte Kolonie ausgestellt, die jemals gefunden und präpariert wurde.
18 Jahre dauerte die Präparation.