DIE HISTORIE DES URWELT-MUSEUMS HAUFF
Von den Anfängen bis zu den heutigen Urwelt-Museen in Holzmaden und Bodman.
Das Urwelt-Museum Hauff in Holzmaden, das heute eines der größten privaten Naturkundemuseen Deutschlands ist, wurde durch Bernhard Hauff sen. (1866 - 1950) und seine ersten Fossilfunde begründet. Bereits vor der Jahrhundertwende präparierte er diese für seine damalige Sammlung. Zusammen mit seinem Sohn Bernhard Hauff jun. (1912 - 1990) baute er 1936 bis 1937 das erste Museum Hauff.
Unter der Leitung von Bernhard Hauff jun. entstand von 1967 bis 1971 das heutige Museum, das eine Ausstellungsfläche von etwa 450 Quadratmetern umfasste.
Im Jahr 1993 wurde das Urwelt-Museum unter der Leitung von Rolf Bernhard Hauff, dem Enkel des Gründers, erweitert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Heute bietet das Museum eine Ausstellungsfläche von etwa 1000 Quadratmetern.
Dr. h.c. Bernhard Hauff (1866 – 1950)
Bernhard Hauff sen. wird als drittes Kind von Alwin Hauff und seiner Frau Emma Hauff, geb. Petri geboren. Von seiner Mutter wird er schon in jungen Jahren ermuntert, auf die Fossilien beim Abbau des Schiefers zu achten und sie zu präparieren. Die Arbeit im väterlichen Steinbruch beschert ihm viele Fossilfunde, die er selbst präpariert.
1892 gelingt es ihm, durch mühsame Präparation an einem 1,2 Meter langen Ichthyosaurier den Körperumriss freizulegen.Ab 1906 gibt er den Abbau im Schieferbruch und die kommerzielle Verarbeitung im väterlichen Schieferwerk auf und widmet sich zusammen mit seinen Gehilfen ganz der Präparation von Fossilien. Interessenten für seine Präparate findet er in den Museen und Sammlungen in aller Welt.
1921 veröffentlicht er seine wissenschaftliche Arbeit „Untersuchung der Fossilfundstätten von Holzmaden im Posidonienschiefer des Oberen Lias Württembergs“. Für diese Arbeit und seine Verdienste um die Präparation von Ichthyosauriern mit Weichteilen erhält er von der Universität Tübingen den Titel des Ehrendoktors.
1936/37 baut er zusammen mit seinem Sohn das erste Museum Hauff.
Professor Dr. Bernhard Hauff (1912 – 1990)
Bernhard Hauff jun. wird als fünftes Kind von Dr. h.c. Bernhard Hauff und seiner Frau Clara Hauff, geb. Elwert geboren.
1930/31 absolviert er ein Praktikum in der väterlichen Werkstatt und im Schieferbruch.1931 – 35 studiert er Geologie in Tübingen, Kiel und München.
1935 promoviert er in Tübingen.
1937 richtet er zusammen mit seinem Vater das erste Museum ein und erarbeitet die Didaktik der Ausstellung.
1952 veröffentlicht er das Holzmadenbuch, eine reich bebilderte populärwissenschaftliche Abhandlung der Fossilien aus den Posidonienschiefern von Holzmaden.
1967 – 71 erstellt er den Hauptbau des heutigen Urwelt-Museums Hauff in Holzmaden.
1985 wird ihm durch den Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg der Professorentitel verliehen.
Rolf Bernhard Hauff (geb. 1953)
Rolf Bernhard Hauff wird am 21.07.1953 als drittes Kind von Bernhard Hauff und seiner Frau Marianne Hauff, geb. Feucht geboren.
Ab 1974 studiert er Geologie in Tübingen. Seither ist er Autor und Co-Autor von verschiedenen wissenschaftlichen Publikationen über die Fossilien aus den Schiefern von Holzmaden.
1981 überarbeitet er das Holzmadenbuch und veröffentlicht es zusammen mit seinem Vater.
1982 – 1990 sind die Präparation von Fossilien und die Verwaltung des Museums seine Hauptaufgaben.
1987 gründet er zusammen mit seinem Vater die Bernhard Hauff Stiftung gemeinnützige GmbH.
1990 – 1993 erfolgen der Bau und die Erweiterung des bestehenden Museumsgebäudes. Das Urwelt-Museum Hauff wird damit zum größten privaten Naturkundemuseum Deutschlands. Danach folgt die Ausarbeitung der Museumsdidaktik.
2000 baut er den Dinosaurierpark im Außenbereich des Museums.
2010 erfolgt die Neugestaltung der Invertebratenausstellung.
2011/12 wird die Museumsausstellung mit einer neuen LED-Beleuchtung versehen.
2012 feiert das Museum sein 75 jähriges Jubiläum.
Auf der Suche nach einem Ort für ein zweite Fossilien-Ausstellung lernte Rolf Bernhard Hauff, auf Vermittlung von Gräfin Oppersdorf 2017, deren Bruder Johannes von Bodman kennen und nahm dessen Angebot gerne an, die Ausstellung im Torkel in Bodman Ludwigshafen einzurichten.
Der große Kelterbau von 1772 mit seinem eindrucksvollen, riesigen Torkelbaum musste zuerst aufwendig restauriert werden. In Zusammenarbeit mit hervorragenden Handwerksbetrieben wurde das Gebäude instandgesetzt. Für die mustergültigen Reparaturarbeiten an Holzwerk, Dach- und Fachwerk sowie Putzflächen mit ihren charakteristischen Lüftungsöffnungen in Zierformen wurde Johannes von Bodman mit dem Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege ausgezeichnet.
Ab 2018 liefen die Vorbereitungen für die Ausstellungseröffnung in Bodman- Ludwigshafen am Bodensee. Dazu gehörte nicht nur die Auswahl der Fossilien, sondern vor allem die Planung des didaktischen Aufbaus, der grafischen Ausarbeitung und Innenausbaus zur ansprechenden Präsentation der besonderen Ausstellungsstücke. Er plante dies alles in Eigenregie mit Hilfe von fleißigen Helfern.
2021 eröffnet er das Urwelt-Museum in Bodman-Ludwigshafen am Bodensee.
Bernhard Hauff
Bernhard Hauff wird am 08.08.1990 als erstes Kind von Rolf Bernhard Hauff und seiner Frau Ute, geb. Schumacher geboren.
2010- 2016 Studium des Medienmanagements und Unternehmensführung
2018 Eintritt in das Unternehmen und Übernahme der Geschäftsbereiche Marketing, Verkauf und Werkstattleitung.
Franziska Angelika Hauff
Franziska Angelika Hauff wird am 08.04.1994 als zweites Kind geboren.
2013 - 2020 Studium der Geowissenschaften und der Betriebswirtschaftslehre.
2022 Eintritt in das Unternehmen und Übernahme der Geschäftsbereiche Öffentlichkeitsarbeit, Wissenschaftliche Betreuung des Museums und Übernahme des Urwelt-Museums Bodman.